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Sicherheit und Achtsamkeit

Scharbockskraut und links Blätter vom giftigen Doppelgänger Aronstab

Aus gegebenem Anlass haben wir uns intensiv mit dem Thema Sicherheit beim Kräutersammeln auseinandergesetzt.

Während einer Wanderung hatte ein Teilnehmer aus Unaufmerksamkeit Teile einer giftigen Pflanze gegessen.

Glücklicherweise hatte das aufgrund der geringen Menge keine weiteren Folgen. Aber es hat uns allen erstmal einen ordentlichen Schreck eingejagt, und wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, wie so etwas in der Zukunft verhindert werden kann.

Wir haben über Vorschläge nachgedacht, dass man ein grünes Schild für essbar, ein rotes Schild für giftig hochhalten könnte. Aber was wenn man sich einmal dabei vertut? Was wenn einer farbenblind ist? Und auch hier, wie viele Pflanzen kann man sich als Anfänger und in ein paar Stunden überhaupt sicher merken? Oder sollten wir giftige Pflanzen lieber gar nicht mehr zeigen? Auch das scheint nicht zielführend zu sein.

Jeder übernimmt die Verantwortung für sich selbst und für seine Kinder

Lieber wollen wir nochmal an dieser Stelle und in Zukunft auch zu Beginn jeder Wanderung deutlich sagen, dass jeder nur das isst, wovon er zu 100% weiß, dass es auch essbar ist. Weil er die Pflanze kennt, sie schon zigmal bestimmt hat und sicher weiß, dass es keine Verwechslungsgefahr gibt.

Anfangs macht es deswegen Sinn sich auf wenige Pflanzen zu beschränken und diese dafür sicher und genau bestimmen zu können. Leichter ist es auch die Pflanzen zur Blütezeit zu bestimmen, oder weil man weiß an welcher Stelle im Garten sie wachsen.

Wildkräuter und Achtsamkeit

Und was haben Wildpflanzen mit Achtsamkeit zu tun? Eine ganze Menge wie wir finden. Wir wollen diesen Aspekt in Zukunft nochmal mehr mit in die Wanderungen einbeziehen.

Achtsamkeit beim Zuhören: was wird gerade besprochen? Höre ich die Ausführungen zu Ende oder bin ich schon ganz woanders? Habe ich wirklich bewusst hingeschaut, was die Gruppenleiter und die anderen essen?

Achtsamkeit beim Bestimmen: nehme ich wirklich alle Merkmale der Pflanze wahr? Wie sieht sie aus? Wie viele Blütenblätter sind es? Wie riecht sie? Wie fühlt sie sich an?

Achtsamkeit beim Sammeln: ist die Pflanze auch wirklich die gleiche, wie die, die daneben wächst? Achte ich darauf sie schonend zu pflücken?

Achtsamkeit in der Gruppe: sind alle Teilnehmer*innen dabei? Ist jemand verträumt am Experimentieren?

Wir hoffen, dass sich so die Qualität unserer Führungen erhöht und uns allen die Freude an den Wildpflanzen erhalten bleibt.

Was aber tun im Vergiftungsfall?